Eigentlich, Lieber Leser, sollte hier an dieser Stelle, im heutigen Blog von GhostHunter.app
eine Buchvorstellung folgen. In meinen Recherchen zu lesenswerter Literatur stieß ich jedoch auf den sagenumwobenen Aokigahara-Wald
in Japan, der aufgrund seiner zahlreichen Selbstmorde Jahr für Jahr zu trauriger Berühmtheit gelangte. Es lohnt sich, mehr darüber zu erfahren:
Aokigahara heißt wörtlich aus dem japanischen übersetzt „Ein Feld voller Bäume“. Um ca. 900 nach Chr. gab es einen gewaltigen Ausbruch des Vulkanberges Fuji. Massen von Lavaströmen aus dem tiefsten Erdinneren sorgten für einen besonders fruchtbaren Boden und ließen diesen einzigartigen Wald wachsen.
Der Aokigahara, auch Jukai-Wald
genannt, liegt am Fuße des Berges Fuji, keine 100 km von Tokio entfernt. Jährlich begeben sich ungefähr 200 Menschen zum Zwecke des Selbstmordes oder einer verhängnisvollen Mutprobe dort hinein und verschwinden spurlos. Kompasse funktionieren hier nicht. Schon nach wenigen Metern verschlechtert sich der Empfang auf dem Telefon bis hin zur Nutzlosigkeit des Geräts. Zudem ist der Wald riesig. Er umfasst eine Fläche von 30qkm. Es ist durchaus möglich, dass man nicht mehr herausfindet, sobald man die Warnschilder ignoriert und den Hauptpfad verlässt.
Für die Einheimischen am Nordhang des Fujis
ist dieser außergewöhnlich schöne und dicht bewachsene Wald ein Heiligtum. Die Menschen wissen um die seltsamen Energien, die dort zu kopflosen Taten, im buchstäblichen Sinne, führen können. Sie selbst gehen nicht
in diesem heiligen Wald spazieren. Respektvoll halten sie Abstand, schon wegen der vielen armen Seelen, die dort nicht mehr herausfinden und zornig und voller Gram nach den Lebenden greifen.
Viele Legenden ranken sich um den Wald und seine Bewohner: die „Yurei“, japanische Geister. Die „Yurei“ verkörpern der Sage nach die Seelen der in schweren Hungernöten vor hunderten Jahren ausgesetzten gebrechlichen Alten und schutzlosen Kindern. Sie wurden von ihren Familien tief im Wald ausgesetzt und sich selbst überlassen um dem eigenen Hungertod zu entfliehen.
Warum suchen viele verzweifelte Menschen genau diesen Ort auf?
Es sind berühmte japanische, literarische Werke, die in der Neuzeit den Auslöser zum Suizid unter dem geschützten Blätterdach, wo niemals die Sonne hineinscheint, bildeten. Seit erstmals 1960 der Autor Matsumoto
mit „Der Wellenturm“ den Ort zum „schönen Sterben“ auslobte, folgten weitere Bücher, Erzählungen und Gedichte, die dieses Thema erneut aufgriffen. Dieses literarische Bild trifft auf eine Gesellschaft, die dem Harakiri, der Selbstrichtung, traditionell sehr offen gegenüber steht, zum einen der Rettung der Ehre wegen oder zum Vermeiden des Gesichtsverlustes.
Schilder mit Aufschriften wie, „ Das Leben, das deine Eltern dir geschenkt haben, ist wertvoll. Denke bitte noch einmal an deine Familie, an deine Eltern, Geschwister und die Kinder. Leide nicht alleine, sondern ziehe Hilfe zu Rat “, säumen den Weg und versuchen den Absichten der Waldbesucher zuvor zu kommen.
Auch hier, in unserem Blog, darf nicht versäumt werden, darauf aufmerksam zu machen, dass Hilfe möglich ist. Sind Sie oder ein Angehöriger von Selbstmordgedanken betroffen, finden Sie Hilfe bei der Telefonseelsorge
unter den kostenlosen
Rufnummern 0800 111 0 111
und 0800 111 0 222
(rund um die Uhr und anonym).
Und abschließend möchte ich Ihnen den eigentlichen Buchtipp zum Aokigahara- Wald nicht vorenthalten: „Suicide Forest“ von Jeremy Bates
ist ein extrem spannender halbdokumentarischer Horror-Roman, der den Auftakt zu einer Reihe bildet, der berüchtigte Schauplätze und mythische Orte
auf der ganzen Welt in den Focus nimmt. In „Suicide Forest“ begibt sich der Leser mit Bates in die unheimlichen Tiefen des sogenannten Selbstmörder-Waldes und erlebt ein beklemmendes Abenteuer, verbunden mit tiefgreifenden Erkenntnissen.
GhostHunter.app
wünscht Ihnen spannende Lesestunden!