Die Mutter des Science Fiction und des Grusels – Mary Shelley!

Historikerin Linda Tietz • 12. März 2021

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Die Mutter des Science-Fiction und des Grusels – Mary Shelley!


Heute möchte GhostHunter.app seine Leser erneut in das Reich der Schauerliteratur führen und bei dieser Gelegenheit eine ganz besondere Frau und Schriftstellerin vorstellen, die, was die Konventionen und Vorstellungen ihrer Zeit betrifft, völlig aus dem Rahmen fällt und besondere Achtung verdient.

Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ gilt mittlerweile als DAS Ursprungswerk des Genres Science-Fiction schlechthin. Ein außergewöhnliches Werk, welches 1818 anonym in England erschien und aus der Feder der damals gerade einmal 19jährigen Mary Shelley stammte.

Die Entstehungsgeschichte des Romans ist außergewöhnlich und legendär zugleich: Mary Shelley hatte sich mit ihrer Halbschwester Claire, mit ihrem späteren Ehemann, dem Dichter Percy Shelley, dem rebellische Dichterfürst Lord Byron und seinem Leibarzt John Polidori in eine Villa am Genfer See zu einem Dichterwettstreit zusammengefunden und für mehrere Wochen von der Außenwelt abgeschirmt. 

Schon die Reise in die Abgeschiedenheit der jungen Menschen im Sommer 1816 glich einem handfesten Skandal:

Mary, unverheiratet und schwärmend für den verheirateten Percy Shelley, verreist mit ihrer unverheirateten vom Lord Byron schwangeren Halbschwester und mit eben diesem skandalerprobten Lord Byron, nebst seinem ebenso nicht skandalfreien Leibarzt zu einem verruchten Gelage fernab jeder Zivilisation. Alle Fünf liebten das Dichten, entstammten selbst angesehenen Dichterfamilien, waren rebellisch, entgegen jeder Konvention der Zeit und hoffnungslos verschuldet.

Die junge, wilde Dichter-Clique vertrieb sich die Zeit am See mit Fabulieren und verschiedensten Genussgiften. Der Wettstreit uferte laut Überlieferung aus: Visionen, Erscheinungen und körperliche, wie seelische Zusammenbrüche begleiteten den Dichterwettstreit der Fünf.

Ergebnis dieser entrückten, fabelhaften Zusammenkunft sind großartige Erzählungen, darunter auch Marys „Frankenstein“, die der Erzählkunst des frühen 19. Jahrhunderts weit voraus war und noch heute Stoff für unzählige Verfilmungen liefert.

Frankenstein“ ist ein Schauerroman und wie bereits erwähnt, die Urvorlage für das Genre des Science-Fiction. Mary Shelley kreiert ein völlig neues Gut-Böse-Muster in ihrem Roman: das erschaffene, aus Leichenteilen zusammengenähte Monster zeichnet sie als unschuldiges, ahnungsloses Wesen auf der Suche nach Liebe und Anerkennung, welches dem wahren Monster der Geschichte, seinem Erschaffer, dem Wissenschaftler Dr. Viktor Frankenstein ausgeliefert zu sein scheint.

Marys Realität, ihr wahres Leben, war von Schicksalsschlägen und Tod bestimmt. Marys Mutter war die außergewöhnlich mutige Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft Godwin. Sie starb im Kindbett, im August 1797, nach der Geburt von Mary, im Londoner Stadtviertel Somers Town. Ihre ältere Halbschwester Claire wurde ebenso von ihrem Vater, dem berühmten Sozialphilosophen William Godwin, geliebt und freiheitlich, liberal aufgezogen, wie seine leibliche Tochter Mary.

Bereits mit 16 Jahren verliebte sich Mary in den verheirateten Dichter Percy Bysshe Shelley. Percy Shelley verehrte Marys Vater und ging in dem Haus der Familie ein und aus. Beide brannten nach Frankreich. Percy Shelleys Ehefrau nahm sich aus Kummer und Schmach das Leben. Nun vermählte sich Percy Shelley ganz offiziell mit Mary, um weiteren gesellschaftlichen Schaden von der jungen Familie abzuwenden. Doch vergebens, in der Londoner Gesellschaft hatte das Paar und dessen Lebensstil keinen guten Stand. Sie brachen auf, Europa gemeinsam zu bereisen. Das Paar ließ sich in Italien nieder. Dort verstarben ihr Ehemann Percy und zwei ihrer insgesamt vier Kinder. Im Jahr 1823 kehrt sie nach England zurück. Sie pflegte den literarischen Nachlass ihres Mannes, der 1822 bei einem Segelunfall ums Leben kam. Sie schrieb viele Kurzgeschichten, Reiseerzählungen und fünf weitere Romane, darunter auch den dystopische Roman „Der letzte Mensch“. Ihr Frankenstein-Roman sollte jedoch ihr bedeutendstes, sagenumwobenstes Werk bleiben. Am 1. Februar 1851 verstarb Mary Shelley, gezeichnet von schweren Depressionen ihres verlustreichen Lebens im Alter von 53 Jahren in London.

Heute gilt Mary Shelley als die „Queen of Goths“. Gerüchte um und über sie überdauerten die Jahrhunderte. So heißt es, sie habe über die Grabinschrift ihrer Mutter das Lesen gelernt, auf dem Grab ihrer Mutter ihre Unschuld an Percy Shelley verloren, und sie habe einen Teil vom Herzen ihres verstorbenen Mannes in seine Gedichte gewickelt und mit Haarlocken ihrer toten Kinder in ihrer Schreibtischschublade aufbewahrt.

Eine Leseempfehlung von GhostHunter.app!

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