Erlebte Séancen II – Überlieferungen eines Mediums
Historikerin Linda Tietz • 7. März 2021
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Erlebte Séancen II – Überlieferungen eines Mediums

Vor einigen Wochen gab es an dieser Stelle bei GhostHunter.app
einen Blog-Beitrag zu dem Thema „Erlebte Séancen“ (hier). Wir nahmen dabei die Möglichkeit wahr, einer Zeitzeugin zuzuhören, die als Kind ihren Großvater bei Séancen, die er ausrichtete und leitete, beobachten konnte.
Mit dem Einverständnis der Nachkommen des Mediums, möchten wir heute den Menschen Hermann Manthey
näher kennenlernen, seine Hilfsmittel betrachten und zu guter letzt den Ort aufsuchen, an dem er als Oberpostinspektor
schon für die Lebenden Verbindungen zu knüpfen wusste.
Eine Familie des Bürgertums Berlins mit Wurzeln in Westpreußen
Hermann Manthey
wurde als jüngster von vier Kindern am 10. September 1863
in Tempelburg, Westpommern, gelegen im heutigen Polen, geboren. Er war ein Nesthäkchen, denn seine älteste Schwester unterschied ihn in sechzehn Lebensjahren und sein alters nächster Bruder war 11 Jahre älter. Alle Aufmerksamkeit und Fürsorge, vor allem Bildung galt somit ihm in jungen Jahren und so kam es, dass er sich, bereits als sehr junger Mensch, den schönen Künsten zuwenden konnte.
Er spielte mehrere Instrumente, Geige (siehe Foto unten „Hermann Manthey, musiziert mit seinem Sohn“) und Klavier. Er malte beeindruckende Landschaftsbilder, spielte Schach und sang für sein Leben gern. Seine Eltern ermöglichten ihm einen Einstieg in die mittlere Laufbahn eines Post- und Telegraphenbeamten. In seiner Geburtsstadt Tempelburg lernte Hermann auch seine Ehefrau Helene
kennen. Beide zog es später, mit den zwei Söhnen im Gepäck, in die Hauptstadt Berlin. Dort konnte Hermann in seinem Beruf aufsteigen. Er wurde 1919 Oberpostinspektor
und arbeitete in der Hauptpost in Berlin-Neukölln
(siehe Foto unten „Postkarte“).
Der Beruf gibt einen Hinweis auf seine Leidenschaft
Als Oberpostinspektor
war Hermann Manthey
verantwortlich für die Kommunikation. Kommunikation auf althergebrachten Wegen, dem Briefverkehr, aber vor allem auch Kommunikation mittels der damals modernen Form der Kommunikation, nämlich der Telegraphie. Verbindungen herstellen zwischen weit entfernten Orten, diese Verbindungen erhalten, ausbauen und vernetzen, das war seine Profession!
Diese Profession kann auch, ohne weiteres, auf sein privates Leben bezogen werden. Das Herstellen von Verbindungen, die Kommunikation mit weit entfernten Orten, das Vernetzen – nichts anderes beinhaltet eine gut geführte Séance.
Das spiritistische Berlin
der Zwanziger Jahre war inspirierend und turbulent zugleich. Hier konnte Hermann Manthey
seine musischen Leidenschaften ausleben und seine besonderen Gabe, ein Medium
zu sein, Raum geben.
Séancen in Krisenzeiten
Es ist bekannt, dass Hermann seine Séancen ausschließlich für enge Freunde und die Familienmitglieder durchführte. Der runde, schmuckvolle Tisch ist als Erbstück erhalten geblieben . Nicht eine Schraube oder Nagel hielt das Kunststück zusammen und hätte damit für sphärische Störungen
gesorgt. Mittlerweile musste nachgeschraubt werden, doch hat dieser Tisch nichts an geheimnisvoller Ausstrahlung verloren (siehe Foto Séance-Tisch). Hier hat Hermann Manthey
vor allem in Zeiten der Not und des Kummers die Geister
durch sich sprechen lassen. Sie waren und sind unentbehrliche Ratgeber und Wegweiser für die Lebenden. Gerne vertieft GhostHunter.app
dieses Thema in weiterführenden Blogs für Sie!
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